Laufende Veränderung der Flusslandschaft
Das Isar-Flusstal gehört nach wie vor zu den eindrucksvollsten Landschaften des bayerischen Voralpen-landes. Der Fluss kann sich noch frei bewegen und bei Hochwasser seinen Lauf ändern. Durch Erosion und Sedimentation werden dabei auch heute noch immer neue Rohbodenstandorte geschaffen.
Isarufer bei Geretsried nach Winterhochwasser | Isar bei Geretsried - Fotos: G. Wellner |
Die jungen Flussaufschüttungen werden zunächst von einer Reihe von Pflanzen alpiner Geröll- und Schutthänge, die sogenannte "alpinen Schwemmlinge" besiedelt. Dazu gehören Alpen-Leinkraut, Zwergglockenblume. Schon sehr bald kommen Weidenarten, auf kiesigem Untergrund die seltene Deutsche Tamariske, auf sandigen Sedimenten grasreiches Lavendelweidengebüsch dazu.
Die nächste Entwicklungsstufe ist der Schneeheide-Kiefernwald mit Wacholder, Silberwurz, Graslilien, Frauenschuh, schwarzer Akelei, Maiglöckchen und einer Reihe seltener Orchideen. In ehemaligen Flussarmen und Bachtälern siedeln Röhricht und Großseggenried. Die buntesten Gesellschaften sind hier aber Kalkflachmoore mit Mehlprimel, Sumpfstendel, Sumpfherzblatt und stengelloser Enzian.
Groß ist die Zahl der am Wasser lebenden Vögel. Neben häufig vor-kommenden Arten sind Gänsesäger, Eisvogel und Wasseramsel hier zu Hause. An vielen Tagen können Fischreiher beobachtet werden. Selten ist die Flussseeschwalbe, sie gilt als gefährdet. Das gleiche gilt für Flussuferläufer und Flussregenpfeifer.
Die Isar und die einmündenden Bäche sind Lebensraum für Bachforelle, Äsche, Huchen und eine Vielzahl anderer Fischarten.
Man begegnet einer artenreichen Amphibiengesellschaft. Auch die Kreuzotter hat hier ihren Standplatz.
Auffallend sind ebenfalls die zahlreichen zum Teil sonst selten vorkommenden Insekten, insbesondere Schmetterlinge und Libellen.